Wellington Olympic AFC

Es geht zwar nur sehr langsam voran, aber Platz für Platz arbeitet sich die Mannschaft von Trainer Matthias in der Tabelle nach Oben. Mittlerweile ist Wellington auf dem 5. Platz angekommen, der Abstand zum aktuellen Tabellenführer beträgt drei Punkte. Das bedeutet, man ist weiterhin in Schlagdistanz. Nur mehr zwei Wochen sind in Neuseeland zu spielen, alle Mannschaften bringen sich nun in Stellung um im Kampf um die Meisterschaft gute Karten zu haben. Immerhin gibt es eine Mission - endlich einen anderen Meister als Selwyn, am besten Wellington. So zumindest die Meinungen, wenn man durch die Hauptstadt geht und mit den Leuten spricht. Ob Trainer und Mannschaft dieses Kunststück wirklich schaffen werden? Spätestens in zwei Wochen wissen wir mehr.

Nach insgesamt sechs spielen konnte die Mannschaft von Trainer Matthias bisher neun Punkte einsammeln. Das klingt nicht gerade berauschend und das spiegelt sich aktuell auch in der Tabelle wieder. Wellington Olympic liegt nur auf dem mageren siebenten Rang. Immerhin, eine Verbesserung zur Vorwoche, man konnte die rote Laterne abgeben. Natürlich, weiterhin ist nichts entschieden, der Abstand zur Tabellenspitze ist genauso groß, wie zum Tabellenende, allerdings, es geht in Neuseeland wie immer schnell dahin. Der dritte Spieltag ist schon wieder der letzte, vor der Saisonhalbzeit. Die ersten Positionen werden bezogen und spätestens dann werden die ersten Prognosen möglich sein, wie die Saison zu Ende gehen könnte. Trainer Matthias hält sich aktuell mit seinen Wortmeldungen sehr im Hintergrund:

"Wir haben am letzten Spieltag eine Leistungssteigerung gesehen. Diese Steigerung müssen wir allerdings jetzt auch am nächsten Spieltag bestätigen. Andernfalls war der ganze Aufwand umsonst. Die Jungs haben unter der Woche gut trainiert, entsprechend sind wir aber auch optimistisch, dass wir zumindest unsere Heimspiele gewinnen können. Auswärts wird es schwer werden. Aber, wir wollen trotzdem versuchen, dass der Abstand zur Tabellenspitze sich nicht vergrößert."

Das war wohl nix. Aus den ersten drei Spielen konnte Wellington nur magere drei Pünktchen erarbeiten, zwei Auswärtspleiten mit insgesamt sechs Gegentreffern sollten dann dafür sorgen, dass die Mannschaft von Trainer Matthias aufgrund des schlechtesten Torverhältnisses die rote Laterne übernimmt. Noch blickt der Trainer entspannt auf die Tabelle, das Management hingegen zeigt sich besorgt. Eigentlich wollte man ja wieder um den Meistertitel spielen, nun sieht es nach einem Kampf gegen den Abstieg aus. 

"Was soll ich sagen, eigentlich sind wir nicht unzufrieden mit den drei Punkten. Allerdings, das gebe ich zu, den letzten Platz haben wir nicht erwartet. Da haben wir einfach zu viele Gegentore zugelassen, das darf uns nicht mehr passieren und da müssen wir ganz klar an unserer Defensivleistung arbeiten. Diese Woche haben wir zwei Heimspiele, ich hoffe, dass wir da wieder ordentlich punkten können und so auch die rote Laterne schnellstmöglich wieder abgeben können."

Neues Jahr, neues Glück? Oder doch wieder das "Einser Menü"? Blickt man nach Neuseeland, so sieht man eine ausgeglichene Liga, starke Trainer und einen andauernden spannenden Kampf um die Meisterschaft. Doch seit Beginn dieser Liga mit immer dem selben Ausgang. Alle streiten sich und am Ende wird Selwyn Meister. Wie auch immer Wasserlasser es anstellt. Lohnt es sich also eigentlich noch für Selwyn überhaupt zu spielen, wenn sie am Ende sowieso wieder Meister werden? Am Ende ist es wohl alles ein Kampf darum, wer "Best of the Rest" ist. Wir haben bei Trainer Matthias nachgefragt, was er sich für diese Saison vorgenommen hat.

"Natürlich ist es auch ein bisschen frustrierend. Wir alle geben unser Bestes, in jedem Spiel, und doch ist es so, dass Wasserlasser am Ende doch noch alle überholt. Er spielt einfach eine herausragende Saison nach der Anderen. Man darf nicht vergessen, Selwyn hat in der letzten Saison alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Das heilige Triumvirat - Meisterschaft, Pokal und Champions League. Was bedeutet das für diese Saison? Ganz klar, es wird noch schwerer Selwyn zu schlagen. Schon zu Beginn der Saison ist das Kräftepolster beeindruckend. Unser Ziel muss es also sein, zumindest Best of the Rest zu werden und unser Glück im Pokal zu versuchen. Dort haben wir es ja schon zwei Mal geschafft, den Titel zu holen, vielleicht schaffen wir es diese Saison endlich wieder. Es wäre dringend an der Zeit, dass wir eine neue Ära einleuten. Lassen wir uns überraschen, ob es uns gelingt."

Die erste Hälfte der Saison ist durch, bis jetzt kann man sagen, es sieht aktuell besser aus, als letzte Saison. Trainer Matthias scheint wieder den Draht zu seiner Mannschaft gefunden zu haben. Jetzt geht es darum, dass man aber in der zweiten Hälfte der Saison an die bisherigen Leistungen anschließen kann. Das weiß auch der Trainer:

"Wir freuen uns, dass wir die erste Hälfte so gut gemeistert haben, aber, wie immer, abgerechnet wird erst am Schluss. Deswegen bringt uns das aktuelle Ergebnis nichts, wenn wir in der zweiten Saisonhälfte die Leistung abfallen lassen. Wir müssen weiterhin voll konzentriert sein und kräftig Punkte sammeln. Es ist dieses Jahr verdammt eng, da ist vom Titel bis zum Abstieg alles möglich. Wir haben primär das Ziel dieses Jahr mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben zu wollen und dann werden wir sehen, wenn wir das geschafft haben, was sonst noch für uns möglich ist. Bis dahin Daumen drücken für Wellington!"

Das ist man ja gar nicht gewöhnt, hier im beschaulichen Neuseeland, da fliegen die wortwörtlichen Fetzen zwischen Selwyn United und der Ligaleitung. Liegen da die Nerven schon etwas blank? Trainer Matthias wollte sich trotz beharrlicher Nachfrage der Presse zu dem Thema nicht äußern. Er sprach lieber über die Situation von Wellington. Allerdings, soviel sei verraten, nach drei Spielen ist sie weder berauschend, noch aussagekräftig.

"Sagen wir so, es war ein solider Start. Wir haben dem stärksten Gegner, dem aktuellen Meister, gleich einmal eine Niederlage umgehängt. So schlecht können wir also nicht gestartet sein. Ganz klar, wir haben uns in dem Spiel jetzt nicht überhoben, vielleicht hätten wir mit ein bisschen mehr Aufwand noch das ein oder andere Tor erzielen können, aber am Ende des Tages sind es drei sehr wichtige Punkte für uns. Es schmerzt mich nur, dass wir in unseren beiden Auswärtsspielen so gar nicht in Fahrt gekommen sind. Wir hatten da nicht einmal den Hauch einer Chance auf einen Punkt. Da müssen wir in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich noch an der Abstimmung feilen, damit wir hier stärker werden. Die Tabellensituation möchte ich aktuell noch nicht überbewerten, nach nur drei Spielen sagt die nämlich noch fast gar nichts aus. Lassen wir jetzt erst einmal die nächste Woche durchziehen, dann schauen wir weiter."

Die OFC Champions League ist gerade erst zu Ende gegangen, schon steht die neue Saison wieder vor der Tür. Neues Jahr, neues Glück? Für Wellington geht es wieder einmal um Wiedergutmachung. Die letzte Saison war abgesehen von der Teilnahme an der Champions League ein absolutes Desaster. So etwas darf nicht nochmal passieren, sonst wird es für Trainer Matthias wirklich eng. Aber, so weit ist es noch nicht,  Wellington und sein Trainer gehen vorerst weiter den gemeinsamen Weg und der Trainer ist voll motiviert. 

"Wir freuen uns, dass es wieder losgeht. Wir haben uns nach dem guten Ergebnis in der CL gut regeneriert und das Finale hat uns auch mental sehr gut getan. Aber auf Vergangenem können wir uns nicht ausruhen, alle Mannschaften fangen wieder bei 0 an und müssen sich den Weg zur Meisterschaft suchen. Vielleicht bricht ja dieses Jahr das Muster und es wird eine zweite Mannschaft auf die Schale graviert, bisher herrscht da ja ziemliche Eintönigkeit. Um das zu schaffen, müssen wir gleich in der ersten Woche unser volles Potential abrufen, wenn es gleich gegen den Meister geht." 

Drei Spiele stehen noch auf dem Programm und Wellington sitzt immer noch tief drin im Abstiegskampf. Auch in dieser Woche war man mal wieder die Schießbude der Nation, 10 Gegentore sind wieder zu viel um ordentlich zu Punkten und sich aus dem Abstiegskampf zu verabschieden. Irgendwie möchte diese Saison jeder gegen Wellington Tore schießen. Trainer Matthias übt sich in Zweckoptimisus, geht es doch am letzten Spieltag gegen zwei direkte Konkurrenten gegen den Abstieg, Auckland und die Miramar Rangers:

 "Also so viel ist einmal klar, den Titel holen wir diese Saison wieder nicht. Wir müssen uns da für die neue Saison dringend ein neues Konzept zurecht legen. Jetzt gilt für uns nur noch, dass wir den Abstieg abwenden, was aufgrund der unglaublichen Anzahl an Gegentoren schon fast ein Wunder wäre. Wir werden unsere letzten Kräfte mobilisieren und alles geben, dass wir aus eigener Kraft die Klasse halten können. Damit brauchen wir mondestens 6 Punkte und ich hoffe, dass wir das auch erreichen werden. Wie es dann nächste Saison weitergeht, das besprechen wir, wenn die Saison abgeschlossen ist. Immerhin haben wir im Cup ja auch noch einen Titel zu verteidigen."

Es ist ein ganz ordentlicher Albtraum, den Trainer Matthias hier mit seiner Mannschaft diese Saison durchlebt. Auch nach dem ersten Spieltag der Rückrunde belegt man immer noch den neunten Rang. Zu wenig, wie man sich in Wellington einig ist. Dabei zeigte die Mannschaft diese Woche sogar im Auswärtsspiel gegen die Western Suburbs großes Engagement. Allerdings war die Mannschaft von Trainer BorussiaDerschlag auf der Hut und am Ende des Tages gab es ein Unentschieden, das vor allem Wellington nicht hilft. Man sieht, die Köpfe werden immer schwerer, die ersten Stimmen werden laut, dass Matthias nicht mehr den Draht zu seiner Mannschaft findet. Es wird sogar schon gemunkelt, dass der Trainer am Ende der Saison den Hut nehmen muss. Diese Woche war er dann auch nicht bereit ein Interview zu geben - ob man damit die Situation wirklich beruhigt bleibt abzuwarten. Die nächsten drei Spiele werden schon eine kleine Vorentscheidung bringen, lassen wir uns also überraschen, wo sich Trainer Matthias und seine Mannschaft in dieser Woche auf der Tabelle einfinden bzw. ob sie den Sprung ins Mittelfeld endlich schafft.

Da sitzt er auf der Trainerbank, verschränkte Arme, kopfschüttelnd. Wieder ein Spieltag ist gespielt und wieder geht es in der Tabelle weiter nach Unten für Wellington. Vorletzter Platz. Eine Momentaufnahme? Vielleicht. Aber es häufen sich die Indizien, dass Trainer Matthias mit seiner Spielphilosophie in Neuseeland an die Grenzen des Möglichen stößt. Es sieht wieder nach einer verpatzten Saison aus. Schon wieder hört man das Motto vom letzten Jahr - Schadensbegrenzung.

"Um ehrlich zu sein, ich bin aktuell etwas Sprachlos. Die Mannschaft ist eigentlich in einer super Verfassung, aber sie bringen die Leistung einfach nicht auf den Rasen. Wir sind zu leichtsinnig vor dem gegnerischen Tor und zu einfältig vor dem eigenen Tor. Wir müssen hier in der zweiten Saisonhälfte schleunigst eine Lösung finden, wie wir dieses Problem in den Griff bekommen. 24 Gegentore, soviele, wie sonst keine andere Mannschaft, das sind sechs mehr, als der Tabellenletzte und doppelt soviele, wie der aktuelle Tabellenführer. Trotz 16 geschossener Tore haben wir damit ein absolut miserables Torverhältnis mit dem man einfach nicht in der Spitze mithalten. Da können wir auch nicht mit unserer eigenen Leistung zufrieden sein. Wir werden daher in der zweiten Hälfte der Saison einen Mentaltrainer hinzuziehen, der die Jungs nochmal verstärkt auf die einzelnen Partien vorbereitet und dann hoffen wir, dass sie endlich ihr volles Potenzial auf den Rasen bringen, sonst wird das eine schlimme Rückrunde."

Letzte Woche war der Trainer noch optimistisch, dass diese Saison eine Wiedergutmachung wird, nach der Schande aus der letzten Saison. Diese Woche hat sich das Blatt gewendet, für den Verein aus der Hauptstadt geht es von Platz Zwei unter auf Paltz Acht und damit wieder voll hinein in den Abstiegskampf. Da denkt sich wohl der ein oder andere Fan, das kann doch nicht wahr sein. Sechs Spiele, sieben Punkte, eigentlich eine Bankrotterklärung für Trainer Matthias und seine Jungs. Zu Hause darf man sich einfach keine vier Gegentore leisten, sonst wird das nix mit der oberen Tabellenhälfte. 

"Wir sind ziemlich überrascht über diesen Leistungsabfall. Die Trainings unter der Woche waren gut und wir waren eigentlich guter Dinge, dass wir auch diese Woche wieder gute Punkte holen können. Falsch gedacht. Jetzt müssen wir uns also schon wieder aus dem Schlamassel ziehen, diese Woche und die restliche zweite Hälfte der Saison. Das heißt, ab jetzt voller Einsatz im Kampf gegen den Abstieg." 

Die Kugel rollt wieder in Neuseeland und für Trainer Matthias und seine Jungs aus Wellington geht es in dieser Saison wohl einmal primär um Wiedergutmachung. Die Fans und Verantwortlichen wurden zwar durch den Sieg im Chatham Cup noch einmal versöhnt, aber die Leistung in der Liga war letzte Saison mehr als ausbaufähig. Mit Rang 9 entging man nur ganz knapp einer Katastrophe. So etwas soll nicht wieder vorkommen:

"Ganz klar, die letzte Saison war kein Musterbeispiel. Wir müssen uns da alle am Riemen reißen, damit wir dieses Trauerspiel nicht nochmals wiederholen. Wir möchten diese Saison wieder oben mitspielen und ich glaube, der erste Spieltag hat gezeigt, wir sollten dazu in der Lage sein. Aber man darf die erste Woche auch nicht überbewerten. Es war ein guter Anfang, aber dieses Niveau müssen wir auch erst einmal halten. Schauen wir also auf den zweiten Spieltag, danach sind wir sicherlich schlauer. Einfach wird es wieder einmal nicht, vor allem gegen den Aufsteiger Green Island AFC erwarte ich mir ein schweres Duell. Sie haben schon in der ersten Woche eine kräftige Duftmarke hinterlassen, dass sie in die Liga aufgestiegen sind und auch langfristig bleiben wollen."

Fassungslosigkeit war in den Gesichtern abzulesen. Nach dem Abpfiff konnte niemand wirklich verarbeiten, was da gerade passiert ist. So einen schlechten Spieltag hat Wellington noch nicht erlebt gehabt. Drei Spiele, 9 Gegentore, kein Punkt. Unfassbar. Anstatt im Kampf um den Titel zu sein, viel die Mannschaft von Trainer Matthias ins Nirvana der Tabelle, Platz 9 ist schon fast wie eine Folter. So viel scheint klar zu sein, es wird die schlechteste Platzierung seit Amtsantritt von Matthias werden. Wunder passieren, ja, aber aktuell sieht es nicht danach aus.

"Jetzt müssen wir uns erst einmal sammeln. Vor dem letzten Spieltag haben wir viel aufzuarbeiten und zu analysieren. Wir werden natürlich in den letzten drei Spielen nochmals alles geben und versuchen uns von dieser schlechten Tabellenposition nach Oben zu arbeiten, aber der Frust ist natürlich enorm. Aber, wir sind Profis, das müssen wir auch aushalten und deswegen blicken wir schon jetzt voller Zuversicht auf die neue Saison und wollen uns hier so gut wie möglich verabschieden. Schauen wir, was wir noch schaffen können!"

Nach dem vielversprechenden Abschluss der Hinrunde hatte man sich in der Hauptstadt vom Rückrundenstart viel erhofft. Diesen Erwartungen konnte man aber nicht gerecht werden. Aus drei Spielen konnten so nur vier Punkte geholt werden und die Energiereserven schwinden. Bei Auckland City sah es kurz aus, als ob man drei Punkte entführen könnte, aber am Ende gab es dann doch eine Punkteteilung nach einem sehr spannenden 2:2. Im Heimspiel zu Hause gegen die Western Suburbs konnte sich die Mannschaft von Trainer Matthias ein 4:0 erkämpfen, aber ebenso chancenlos war man im dritten Spiel des Spieltags gegen Auckland United. Trainer Matthias wirkt teilweise ratlos:

"Wir haben es probiert, aber wir wurden nicht belohnt. Der Abstand zur Spitze beträgt jetzt schon fünf Punkte und unsere Kraftreserven schwinden. Noch dazu ist der Spielplan für die Rückrunde mit mehr Auswärtsspielen auch nicht auf unserer Seite. Entsprechend müssen wir unser Saisonziel wohl revidieren und uns jetzt voll auf Schadensbegrenzung konzentrieren. Das ist auch deswegen wichtig, damit wir uns eine gute Ausgangsposition für die neue Saison erarbeiten. Also mit einem Auge sind wir schon in der neuen Saison, das andere Auge aber ist mit 100% auf die aktuellen Herausforderungen gerichtet und die Vorbereitung auf die nächsten Gegner erfolgt gewohnt genau. Punkte werden wir sicherlich nicht verschenken!"

Es war ein sehr starker Spieltag, den der Wellington Olympic da abgeliefert hat. Drei Spiele, drei Siege, so stellt man sich das in der Hauptstadt vor. Aber, war es der Befreiungsschlag, auf den man gehofft hat? Trainer Matthias ist mit großen Sprüchen noch vorsichtig:

"Zu allererst waren es neun unglaublich wichtige Punkte für uns im Kampf gegen den Abstieg. Von großen Zielen will ich hier jetzt noch gar nichts hören. Wir kämpfen seit dem ersten Spieltag gegen die rote Laterne und haben uns in den letzten Wochen mühsam am eigenen Kragen aus dem Sumpf gezogen. Aber, das alles bringt uns noch gar nichts, denn aktuell sind wir erst bei der Halbzeit. Es folgen nochmals neun schwere Spiele, in denen wir jetzt allerdings einiges besser machen wollen, als in der Hinrunde. Wir wollen aus einer geordneten Defensive Druck auf die Gegner ausüben und so gefährlich vor das gegnerische Tor kommen. Das waren in der Hinrunde nämlich genau unsere Schwächen. Wir haben zu viele Tore bekommen und wir haben deutlich zu wenig geschossen. Daraus resultiert ein für unsere Verhältnisse ganz schwaches Torverhltnis. Also zum Thema - Befreiungsschlag würde ich es noch nicht nennen, aber vielleicht Ansatz zur Trendwende...mal schauen, was wir diese Woche zusammenbringen."

Große Sprünge macht man aktuell nicht bei Wellington Olympic. Magere drei Punkte wurden in den letzten drei Spielen geholt, insgesamt derer nur sechs. So kann es nicht weitergehen. Wellington steckt damit im brutalen Kampf gegen den Abstieg.

"Diese Saison ist vollkommen anders, als die beiden bisher gespielten. Die Welt steht quasi Kopf. Wir müssen uns jetzt endlich aufraffen und Punkte holen. Es muss sich etwas ändern und wir müssen Tore machen und Spiele gewinnen, koste es, was es wolle. Mit nur einem mageren Tor in den letzten drei Spielen haben wir uns auch nicht mit Ruhm bekleckert. Und unsere Abwehlestung war definitiv Ausbaufähig. Sieben Gegentore sind einfach zu viel. Wir haben das also in dieser Woche im Training ausführlich besprochen und geübt, damit bin ich frohen Mutes, dass wir die Löcher stopfen konnten und in der Offensive diese Woche mit mehr Elan ans Werk gehen werden. Denn, was haben wir für eine Wahl, wenn wir am Ende der Hinrunde nicht in den Keller rutschen wollen?"

Das war wohl nix...so hatte man sich den Start in die neue Saison nicht vorgestellt. Nur 3 Punkte aus den ersten drei Spielen sind für die Ansprüche aus der Hauptstadt ganz klar zu wenig. Einen Strich durch die Rechnung machte Auckland United, das der Mannschaft von Trainer Matthias vier Tore im eigenen Stadion einschenkte. Grund zum Ärger bei Trainer Matthias:

" So etwas darf uns nicht mehr passieren. Im eigenen Stadion so vorgeführt werden, das tut schon sehr weh. Wir müssen das Spiel genau aufarbeiten und werden speziell in der Defensive unsere Leistung wesentlich verbessern müssen, wenn wir in dieser Saison etwas zu melden haben wollen. Alles andere führt sonst in ein Desaster. Jetzt aber volle Konzentration auf den nächsten Spieltag, vielleicht können wir ja hier wieder etwas gutmachen."

Alle guten Dinge sind Drei! Vielleicht auch für Trainer Matthias und seine Jungs. Der dritte Anlauf um endlich die Meisterschaft in die Hauptstadt zu holen. Der Trainer ist wie immer vorsichtig.

"Hier spielen gute Teams mit hervorragenden Trainern. Hier vom Titel zu träumen, das ist schon fast überheblich. Es erfordert Schweiß und Anstrengung. Vielleicht ist uns das Glück hold, aber das werden wir erst am Ende sehen. Unser Ziel ist es aber jedenfalls, dass wir wieder oben mitspielen. Alles andere werden wir sehen!" 

Es ist so weit, der letzte Spieltag in Neuseeland steht vor der Tür und so ehrlich muss man sein, für Trainer Matthias und sein Team geht es aktuell nur noch um Schadensbegrenzung. Man hatte sich definitiv mehr erwartet, man wollte eine ernstzunehmende Kraft im Kampf um den Titel sein. Nun muss man der Realität ins Auge sehen, es ist mehr ein Kampf um die goldene Ananas geworden. Entsprechend wortkarg war der sonst so gesprächige Trainer:

"Schauen wir einmal, was wir am letzten Spieltag noch erreichen können, viel erwarte ich mir aber nicht mehr. Dazu haben wir leider die entscheidenden Tore nicht gemacht. Ich will trotzdem nicht alles schwarz malen, es gibt immer die nächste Saison und wir kämpfen jetzt schon um eine gute Ausgangsposition für das nächste Jahr. Also ab ins Finish und danach wird Bilanz gezogen."

Ja, das Leben in Neuseeland ist manchmal rau, speziell in Wellington weht manchmal ein eisiger Gegenwind. Die musste die Mannschaft von Trainer Matthias diese Woche erneut spüren. Mit viel Elan wurde versucht, das Spiel gegen die Eastern Suburbs zu gewinnen, aber am Ende blieb es leider eine vergebene Chance. Wenigstens im eigenen Stadion wurde gepunktet, aber der Abstand auf die Tabellenspitze beträgt nun schon vier Punkte, in der Tabelle liegt man gar nur mehr auf dem fünften Rang. Doch der zurückgekehrte Cheftrainer sieht noch nicht alle Felle davon schwimmen:

"Keine Frage, gut ist es nicht. Aber ich möchte jetzt hier auch nicht gleich schwarz malen, nur weil es jetzt kurzzeitig etwas im Getriebe kracht. Das kann schon auch sein, weil ich es nicht gewohnt bin, mit links zu schalten. Aber Spaß beiseite. Wir sind weiterhin gut im Rennen, die Abstände sind weiterhin gering und ich glaube, wenn wir an den letzten beiden Spieltagen solide Leistungen abliefern, dann können wir auch nochmal ein Wörtchen um den Titel mitreden. Ganz geschenkt möchten wir das Feld dem Titelverteidiger jedenfalls nicht überlassen. Ob es dann vielleicht zu einem entscheidenden Spiel am letzten Spieltag kommt, oder ob da doch schon alles entschieden ist? Wir werden es sehen!"

Ja, so schnell geht es, schon ist wieder Halbzeit in der Liga. Die ersten neun Spiele sind gespielt, die ersten Duftmarken vergeben. So richtig ist aber nichts entschieden. Der Wellington Olimpic AFC hat sich auf dem dritten Platz eingefunden, drei Punkte hinter dem Tabellenführer. Diesen Abstand will man nun in der zweiten Saisonhälfte natürlich verkürzen bzw. versuchen selbst die Führung zu übernehmen. Trainer Matthias ist heute ausnahmsweise nicht neben dem Feld, er musste aufgrund privater Gründe kurzfristig abreisen, hat sich aber für die nächste Woche schon wieder zur Einreise angemeldet, dann gibt es auch wieder die gewohnte Stellungnahme zur Lage der Mannschaft. Bis dahin hat sein Stellvertreter Co Trainero wieder das sagen und wird die Mannschaft in den ersten drei Spielen der Rückrunde betreuen.

Der zweite Spieltag in Neuseeland ist absolviert, aber so richtig sieht man noch nicht, wohin es gehen wird. Der Abstand von der Tabellenspitze zum Tabellenende ist noch vernachlässigbar, daher ist auch aktuell niemand wirklich sicher vor dem Abstiegsgespenst. Trotz des engen Rennens in Neuseeland war Trainer Matthias auch diese Woche relativ zufrieden mit der Leistung seiner Jungs:

"Ja, im Großen und Ganzen sah das nach Fußball aus, was wir da auf den Platz gebracht haben. Wir haben wieder sechs Punkte holen, davon drei im Auswärtsspiel gegen die Wellington Reserves, also im Hauptstadt-Derby. Wir liegen somit weiterhin gleichauf mit Selwyn United, Birkenhead United und den Western Suburbs. Diese vier Mannschaften werden nur durch das Torverhältnis getrennt, so eng geht es hier zu. Nun darf man gespannt sein, was in der nächsten Woche so alles passiert. Das wird eine ganz enge Kiste, müssen wir doch sowohl gegen Selwyn United, als auch gegen die Western Suburbs auswärts antreten. Wir müssen hier alle Kräfte mobilisieren und uns teuer verkaufen, damit wir hier schon eine Grundlage für die Rückrunde legen. Nicht vergessen werden darf da natürlich auf das Heimspiel. Ohne Punkte zu Hause bringen uns die ganzen Anstrengungen in den Auswärtsspielen nichts. Aber, ich glaube, wir haben die richtige Mischung von Aggressivität im Angriff und Sicherheit in der Verteidigung gefunden um ein unberechenbarer Gegner zu sein. Mal sehen, ob uns das etwas bringt."  

Die erste Woche liegt schon wieder hinter uns, die ersten drei Spiele sind gespielt und für den Wellington Olympic AFC war es dann doch ein halbwegs passabler Start. Sechs Punkte konnten eingefahren werden, dabei wurden allerdings auch drei Gegentore kassiert. Vor allem das hinterließ beim Trainer einen schlechten Nachgeschmack.

"Wir wussten natürlich, dass das erste Auswärtsspiel in Auckland nicht leicht wird, aber diese knappe 0:1 Niederlage tat schon sehr weh. Wir hatten unsere Chancen, aber wir waren an diesem Abend einfach nicht in der Lage, dass das Runde ins Eckige ging - zumindest nicht in das Richtige. Dabei war der Rasen eigentlich sehr gut gepflegt. Es gibt da Gerüchte über einen neuen Star am Aucklander Abendhimmel was die Rasenpflege betrifft. Zumindest die beiden Heimspiele konnten wir aber mehr oder weniger souverän für uns entscheiden und so weiterhin auch gleich den Druck auf den Tabellenführer aufrecht erhalten. Das wird auch weiterhin notwendig sein, denn gerade jetzt am Anfang der Saison müssen wir auf der Hut sein, dass der Abstand zur Spitze nicht zu groß wird. Wir wollen es doch spanned halten."

Nach dem Spiel in Auckland konnte der Trainer dann noch unweit des Sky Towers gefunden werden. Bei Tony's gönnte er sich ein Tony's Original um die erlittene Niederlage zu verdauen bevor es mit dem Northern Expolrer zurück nach Wellington ging, also nur ein paar Meter Luftlinie entfernt von der großen Konkurrenz um die Meisterschaft. 

So geht es nun in die zweite Saison hier in Neuseeland und schön langsam treffen anscheinend auch alle Trainer wieder hier ein. Eigentlich ein Wunder, dass anscheinend doch so viele unterschiedliche Flugverbindungen bestehen, dass die Trainer alle alleine geflogen sind. Trainer Matthias erreichte jedenfalls gestern Wellington. Aufgrund eines verspäteten Saisonstarts in Frankreich war er gezwungen, die Vorbereitungen durch seine langjährige Vertretung - den Spanier Co Trainero - durchführen zu lassen. Dieser war es auch, der ihn schon in der Ankunftshalle von Wellington erwartete, doch davor gab er dem New Zealand Herald ein kurzes Statement:

"Hallo Miteinander, ich freue mich, dass ich wieder hier sein darf, ich habe die Insel schon vermisst. Es war zwar wieder eine anstrengende Reise und die nächsten Wochen werden eine ordentliche Belastung, immerhin muss ich irgendwie den RC Lens national und in der Europa League betreuen und erst gestern habe ich den Vertrag auf den Cook-Inseln unterschrieben, dass ich mit dieser Mannschaft wieder in die Qualifikation zur WM 2022 gehen werde. Spannende Wochen und Monate stehen mir also bevor. Nichtsdestotrotz werde ich mich auch wieder mit vollem Einsatz hier in Wellington engagieren, da braucht sich unser aktueller Meister und Kollege Wasserlasser keine Sorgen machen. Wir werden natürlich alles versuchen, um ihm den Titel abzuluchsen, was aber sicherlich nicht ganz einfach werden wird. Die Konkurrenz ist groß. Aber klar ist, wir wollen alles geben, dass der Titel auf die Nordinsel, genauer gesagt natürlich in die Hauptstadt kommt! So, aber jetzt muss ich los, viel Zeit für die Vorbereitung bleibt mir ja nicht mehr und ich bekomme noch einige Infos von meinem Co. Ka kite wawe!"

So schnell geht es und die erste Saison hier bei den Kiwis neigt sich schon wieder dem Ende zu. Eines hat diese erste Saison aber sicherlich gezeigt, das Interesse an dieser exotischen Liga ist enorm und die Qualität der Mannschaften sicherlich ebenso. Kein Wunder also, das es schon von vielen Seiten Vertragsverlängerungen für eine zweite Saison zu geben scheint. Bei Wellington Olympic AFC zeichnet sich ebenfalls dieses Szenario ab:

"Noch ist die Saison nicht fertig und ich habe mich mit der Vereinsführung darauf verständigt, dass wir die weiteren Pläne erst final besprechen, nachdem das letzte Spiel abgepfiffen ist. Allerdings, jeder weiß, wie wohl ich mich in Wellington fühle und ich glaube, für die erste Saison haben wir uns ganz gut gemacht. Wir sind in der oberen Tabellenhälfte und ich bin der Überzeugung, das sollten wir auch über den letzten Spieltag so drüber bekommen. Allerdings, es wird nicht einfach, da wir nur mehr ein Heimspiel zu bestreiten haben, und das auch noch gegen unsere direkten Konkurrenten Auckland United und die Eastern Suburbs. Das wird uns viel Kraft kosten, aber wenn wir in diesen Spielen punkten, dann könnte vielleicht sogar noch eine bessere Platzierung für uns als Ergebnis stehen. Es geht also um die schon oft zitierte Wurst, oder wie die Maori zu sagen pflegen - Katoa, kaore ranei".

Es hat schon eine gewisse Ähnlichkeit. Hat sich Trainer Matthias da verschätzt, wie seinerzeit Ikarus, der zu hoch hinaus wollte? Gegen Birkenhead ging die Mannschaft mit großem Elan ans Werk, nur, um am Ende mit nur einem Punkt dazustehen. Viel Kraft hat es aber gekostet. Wenn man den verbleibenden Spielplan betrachtet, scheint es ausgeschlossen, dass Wellington hier noch entscheidend eingreifen wird können: "Ja, das ist nicht optimal gelaufen, da haben wir viel Kraft verbraucht, die wir in den letzten zwei Wochen noch gut brauchen hätten können. Aber, das hilft jetzt alles nichts, wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen und schauen, dass wir in der oberen Tabellenhälfte bleiben, um die erste Saison halbwegs orfendlich abzuschließen. Schauen wir einmal, was diese Woche bringt und wie wir uns für den letzten Spieltag positionieren können. Und mit ein bisschen Glück sind wir nicht Ikarus, der Abstürzt, sondern eher Daedalus, der langsam aber dafür sicher steigt."

Es ist Halbzeit in Neuseeland - so schnell geht das hier bei den Kiwi's. Nach neun Spielen hat man die hälfte der Saison nun hinter sich gebracht, Zeit also, dass eine erste Zwischenbilanz gezogen wird, wie sich Trainer Matthias in Wellington eingefunden hat. Nach den ersten überschwänglichen Reaktionen hört man aktuell schon etwas kritischere Stimmen, unter anderem fällt auch immer wieder die Bemerkung - I mau te tangata ki te ararew - der Mann, der im Aufzug feststeckt. Und so ganz ist das nicht von der Hand zu weisen. Wellington Olympic AFC hängt hartnäckig im Mittelfeld fest und es geht weder nach oben noch nach unten, wobei zweiteres auch nicht wirklich erwünscht wäre. Die Konkurrenz, das wusste man, ist extrem stark, aber über Platz vier wollte man in der Hauptstadt eigentlich schon hinaus. Was sagt also der Trainer zur aktuellen Lage:

"Ich bin erst einmal froh, mit möglichst wenigen Verletzungen durch die erste Hälfte gekommen sind und auch immer noch in Schlagdistanz zur Spitze liegen. Es ist mir schon klar, sechs Punkte Rückstand nach neun Spielen, das ist schon ein ganzer Brocken, aber das kann sich auch ganz schnell wieder ändern. Daher dürfen wir nicht jetzt schon die Flinte ins Korn werfen. Im Gegenteil, ich erwarte mir von meiner Mannschaft, dass sie jetzt weiter ihren Kampfgeist zeigen und vielleicht gelingt uns dann ja auch noch die ein oder andere Überraschung. Ich bin hier jedenfalls optimistisch eingestellt und man sagt ja nicht umsonst - He hou nga mea katoa i Mei!"

Es scheint, als ob Trainer Matthias sich einen gewissen Ablauf nach den täglichen Trainingseinheiten zu Recht gelegt hat. Nach der Vormittagseinheit schlendert er durch die Innenstadt und macht einen Spaziergang durch den botanischen Garten, nach der Nachmittagseinheit gönnt er sich Tuatara vom Fass und ein gemütliches Abendessen im Red Dog am Hafen. Die Kiwi's haben ihm deswegen wieder einen neuen Spitznamen gegeben. Sie nennen ihn liebevoll Te tangata mau - den Gewohnheitsmensch. So traf der Sportjournalist des Heralds den Trainer auch an diesem Abend im Red Dog:

"Ja, das ist durchaus der Fall. Ich mag es, eine gewisse Ordnung, bzw. einen gewissen Ablauf zu haben, an dem ich mich orientieren kann. Strukturen sind wichtig, das versuche ich auch immer wieder meinen Spielern zu vermitteln. Wenn sie sich innerhalb der Strukturen bewegen, dann werden die Abläufe innerhalb der Mannschaft immer besser und das Zusammenspiel wird effizienter und schneller. Im Spiel gegen die Western Suburbs hat das noch nicht so ganz funktioniert, deswegen wurde es auch sehr knapp. Zum Glück konnten wir noch durch ein glückliches Tor am Ende die drei Punkte einfahren. Gegen die Miramar Rangers sind wir dann kolossal gescheitert. Da war es schon eine schwere Aufgabe die Jungs mental wieder fit zu bekommen für das letzte Spiel der Runde gegen Cashmere Technical. Mit dem sicheren Heimsieg ist uns das aber gelungen. Jetzt geht es schon in die Zielgerade der Hinrunde, es gilt also, dass wir uns möglichst stark positionieren und eine gute Ausgangslage für die Rückrunde schaffen. Hoffentlich gelingt uns das. Ah, hier kommt mein Bier, nach dem Training brauche ich die Elektrolyte kia ora koutou!"

Für die Fußballwelt war es keine große Überraschung, aber nun haben auch "nicht-sportliche" Wellingtonier entdeckt, dass die Stadt einen neuen Mitbewohner hat. Sie nennen ihn "tangata tika" - den aufrechten Mann. Wellington ist ja bekanntlich eine Stadt, die 365 Tage im Jahr recht starkem Wind ausgesetzt ist, daher haben die Einwohner dieser wunderschönen Stadt die Eigenheit, in einer Schräglage von ca. 10 Grad zu gehen um dem Wind zu trotzen und vorwärts zu kommen. Doch ein Neuankömmling weigert sich, diesem Trend nachzugeben, als er in der Nähe des Te Papa gesichtet wurde. Es ist Trainer Matthias der, wie es scheint, immer noch aufrecht durch die Straßen von Wellington schreitet und damit die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Darauf angesprochen, war er etwas perplex:

"Nun ja, was soll ich dazu großartig sagen? Ich komme aus den Alpen, da geht es meistens auch recht zügig zu. Diese leichte Brise hier hat mich also nicht unbedingt dazu veranlasst meinen Aerodynamik anzupassen. Wenn mich das nun ein paar Minuten kostet, katahi ka pera! Ich hätte mir nicht gedacht, dass das so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Viel wichtiger ist mir da, dass sich meine Mannschaft in unserem ersten gemeinsamen Heimspiel ordentlich präsentiert hat und damit drei wichtige Punkte geholt hat. Dass es auswärts noch nicht so ganz rund lief, nun ja, Feinheiten, die wir in den nächsten Wochen schon noch irgendwie ausbügeln werden. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft und hoffe, dass wir uns in dieser Richtung auch weiterentwickeln werden. Ein Schritt nach dem anderen, oder wie es hier so schön heißt - Te taahiraa i te taahiraa!"

Es weht ein neuer Wind in Wellington. Einige mögen jetzt sagen - so what? Wann weht denn der Wind nicht in Wellington? Die Stadt am südlichen Zipfel der Nordinsel is bekannt für das windige, wechselhafte Wetter. Doch das war gar nicht gemeint. Gestern Abend, 20:49 landete die Maschine aus Christchurch am Flughafen in Wellington mit einem mehr oder weniger bekannten Passagier. Trainer Matthias ist wieder in Wellington gelandet. Nach einer langen Reise wollte er wohl unerkannt in einem Taxi verschwinden, doch da hat er die Rechnung ohne den New Zealand Herald gemacht, dessen Reporter schon am Ausgang warteten:

NZH:"Willkommen zurück in Neuseeland, wie geht es Ihnen?"

Matthias: "Momentan? Hauptsächlich bin ich müde. So komfortabel die Flugzeuge aktuell schon sind, eine 35 stündige Reise geht auch an mir nicht spurlos vorbei. Daher freue ich mich jetzt schon sehr auf meine kleine Wohnung und vor allem, auf mein Bett!"

NZH:"Es gibt gerüchte, Sie würden bei den Wellington Olimpic anheuern? Ist da etwas dran?

Matthias: "Es ist nicht Nichts dran, soviel kann ich schon einmal sagen. Obwohl ich Neuseeland sehr gerne habe, ohne wirklichen Grund setzte ich mich nicht 35 Stunden in einen Flieger. Die Liga in Neuseeland rüstet ordentlich auf, mir ist zu Ohren gekommen, dass in den letzten Tagen schon einige renomierte Trainer aus Europa hier eingetroffen sind und sich hier neu beweisen wollen. Da will ich natürlich dabei sein. 

NZH: Wieso Neuseeland? Es gibt doch so viele andere Ligen auf dieser Welt, die gerade neue Trainer suchen?

Matthias: "Nun ja, wie sie ja wissen, habe ich zu Neuseeland immer schon ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Nach dem wir es bei der WM 2010 gemeinsam bis in das Finale geschafft haben war ich immer wieder hier um meine Batterien aufzuladen. Bei den folgenden Turnieren waren meine All-Whites leider immer schon durch andere Trainer vertreten, weshalb ich immer die Cook-Inseln betreut habe. Aber Neuseeland war immer meine Basis, weswegen ich auch seit damals meine kleine Wohnung am Mount Victoria behalten habe. Das sich jetzt diese Gelegenheit bietet hier ein Traineramt zu übernehmen, das ist eine ganz tolle Sache!"

NZH: "Was sind ihre Ziele für die erste Saison?"

Matthias: Mein erstes Ziel ist jetzt ins Bett zu kommen. Morgen lerne ich dann die Mannschaft und den Betreuerstab kennen und wir werden ein erstes Training abhalten. Wie schon gesagt, es sind schon sehr hochkarätige andere Trainer hier, da wird das kein Zuckerschlecken werden. Wir wollen uns in der Liga gut etablieren und die Fahnen der Hauptstadt hoch halten. Wir brauchen auch die Fans hinter uns und müssen hier in der Organisation noch ordentlich Aufbauarbeit leisten. 

NZH: "Na dann, haere mai in Neuseeland und gutes Gelingen!"

Matthias: Ta!